Nyen 1644
von Georg Schwengell
Die Gegend der Nevamündung und zwar der Platz, wo sich das Flüsschen
Ochta mit der Neva vereint, war für die Schweden seit dem Jahre 1300 kein
Neuland mehr.
Seit 1583 wurde allerdings neue Gründungspläne beabsichtigt und 1611
war sicherlich schon die Schanze auf dem Zipfel zwischen Ochta und Neva vorhanden
gewesen.
Schon 1622 wurden in Stockholm vorläufige Privilegien für Nyen angefertigt.
Die Stadt sollte Narva und Reval gleichgestellt werden, auch dem benachbarten
Viborg gegenüber sollte es eine starke Position erhalten. Dieser Ansatz
sollte später jedoch zu dauernden Streitigkeiten führen.
[Rebecca Hoßbach/ Gregor Thomsen]
Bildquelle: Eimer. Abb. 163, Seite 292.
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Nyen 1652
Hinrich Seulenberg
Das Aussehen der sehr bescheidenen ersten Siedlung um 1630 gab eine Karte
der Nevamündung im Kriegsarchiv wieder.
Die Inseln im sumpfigen Delta hatten noch ihre alten ingrisch-finnischen Namen.
Auf dem Zipfel zwischen Neva und Ochta wurde "Komungsgården"
als schlichtes Quadrat mit einem Punkt darin angegeben; unterhalb davon lagen
vier kleine Häuschen. Auf der anderen Seite der Ochta befand sich, durch
eine Brücke verbunden, eine Häusergruppe, die sich im Osten an eine
Reihe von Gärten anschloss.
Die Russen wohnten in "ryße Hakelwerket" westlich der Neva.
1633 wurden Grundstücke für die Bürger von Schwengell abgesteckt.
[Rebecca Hoßbach/ Gregor Thomsen]
Bildquelle: Eimer. Abb. 164, Seite 295.
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Nyen Neuplanung 1663
Johann Stael von Holstein
Die Planungsgrundsätze der beiden Projekteure Rodenburg und Schwengell
waren völlig verschieden.
Um Nyen herum zog sich ein breiter Festungsgürtel, in den Schwengell ein
fast aus Quadraten bestehendes Rechtecksystem hineinsetzte, das an den Seiten
oder bei besonderen örtlichen Erfordernissen durch diagonallaufende Straßen
modifiziert werden hätte können.
Rodenburg dagegen behielt das Prinzip der Reihung schmaler länglicher Rechtecke
bei.
[Rebecca Hoßbach/ Gregor Thomsen]
Bildquelle: Eimer. Abb. 281, Seite 437.
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Nyen Approbiertes Projekt 1671
von Johan Wärnschiöld
Schwengell hatte die Stadt auf dem rechten Ochtufer, mit hölzernen Häuser
beginnend, "angeordnet", sodass sie sich auch nach Erwarten noch weiter
entwickeln konnte.
Schwengell's Bastionenkranz wurde nicht vollendet, auch die geplanten Steinhäuser
waren ein Wunschtraum geblieben.
[Rebecca Hoßbach/ Gregor Thomsen]
Bildquelle: Eimer. Abb. 282, Seite 437.
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Nyen Verbessertes Projekt für die Neuanlage 1675
Nachdem Verräter Nyen 1656 in Brand gesteckt hatten, waren Stadt und Schanze
von den Russen eingenommen worden.
Im selben Jahr noch fanden vordringende schwedische Truppen den Ort von der
russischen Besatzung verlassen vor und nahmen ihn wieder in Besitz.
1669 wurde in der Regierung ein Sechsjahresplan für Nyen diskutiert, der
aber vollkommen unbeachtet blieb.
Das neue vielbesprochene Projekt von Johan Wärnschiöld unterschied
sich wesentlich von dem des Johan Stael von Holstein aus dem Jahre 1663.
Die längliche Situation des Platzes erinnerte an Kalmar-Kvarnholmen, in
das, von den Festungswerken umschlossene Feld, Wärnschiöld ein Quadratnetz
projizierte, das ohne Beziehung zu der Anlage im Gesamten stand.
Die beiden Kirchen waren als Langhausbauten vorgesehen, wo doch in Nyen schon
längst die Zentralbauten heimisch geworden warren. Außerdem passten
die beiden Kirchen in ihrer ostorientierten Schräglage schlecht in das
Gesamtbild.
[Rebecca Hoßbach/ Gregor Thomsen]
Bildquelle: Eimer. Abb. 283, Seite 440.
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Nyen Regulierungsprojekt um 1681
Sigißmundt Weijder
1672 hatte sich bei der Diskussion um Nyen Carl Gustav Wrangel in den Vordergrund
geschoben.
Er wollte unbedingt das Projekt seines Günstlings Johan Stael von Holstein
durchsetzen. Da sich jahrelang zu theoretischen Grundsätzen über den
besten Plan für Nyen unterhalten wurde, verlangte es jetzt nach der Aufnahme
der Stadt "so wie sie ist". Damit wurde 1675 Jakob Stael betraut.
Doch das Ergebnis ist nicht erhalten geblieben.
[Rebecca Hoßbach/ Gregor Thomsen]
Bildquelle: Eimer. Abb. 284, Seite 441.
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Nyen Aufmessung 1698
J. Meyer
Daraufhin machte sich Wrangel mit einem Holzmodell selbst ans Werk und zum
Wortführer im Reichsrat.
Demnach blieb das alte Wärnschiöldsche Straßennetz erhalten
und selbst die ostorientierten Kirchen kamen wieder vor.
Wie auch bei Tessin's Projekten für Arensburg und Landskrona waren größere
Magazingebäude und öffentliche Bauten in die Peripherie verwiesen.
Wärneschiöld's Straßennetz fehlte ein sammelnder Platz, der
nun durch Abschneiden von Ecken von vier Quartieren gewonnen wurde, eine Methode
der Platzgestaltung, die vorher noch nicht verwendet worden war.
Vom großen Wert war die Eintragung jedes einzelnen Hauses.
Das Giebelhaus hatte ausgespielt. Die Häuser erhielten verschiedene Breiten,
doch ähnelten sie sich alle durch das abgewalmte Dach.
[Rebecca Hoßbach/ Gregor Thomsen]
Bildquelle: Eimer. Abb. 285, Seite 442.
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Nyen Neuanlagenprojekt 1698
von Carl Magnus Stuart
Im gleichen Jahr wurde das Modell in Stockholm vorgelegt und mit den Erdarbeiten
in Nyen begonnen.
Aber bald konnte der Bau nicht im selben Umfang fortgesetzt werden und kam beim
Aufstand in Schonen 1676 sogar wieder zum Erliegen.
1679 war ein vollständiger Stillstand der Arbeiten zu verzeichnen. [Rebecca Hoßbach/ Gregor Thomsen]
Bildquelle: Eimer. Abb. 332, Seite 505.
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