Turku / Åbo 1639
von Anders Torstensson
1638 wurde die Regulierung der Stadt durch Per Brahe, der seit 1637 als Generalgouverneur
in Åbo tätig war, aktuell.
1640 gründete Per Brahe dort eine neue Universität. Außerdem
wurden die Regierungsbehörden in der Stadt konzentriert.
Der Ort bestand zum größten Teil aus Holzhäusern mit einem Netz
schmaler mittelalterlicher Straßen. Nur am Markt gab es größere
und massivere Gebäude.
Weit unterhalb der Mündung zum Meer lag das Schloss, eine Reichsburg aus
dem Mittelalter. Von dort aus führte eine Landstraße zur Brücke,
welche die Domstadt mit den westlichen Vorstädten verband. Um diese Straße
herum sollte sich nun die neue, von Brahe gewünschte Stadt, "lilla
sidan", entwickeln.
[Rebecca Hoßbach/ Gregor Thomsen]
Bildquelle: Eimer. Abb. 138, Seite 249. |
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Turku / Åbo Rekonstruierungsversuch 1639
von Anders Torstensson
Der Stadtplaner Anders Torstensson operierte mit den zwei natürlichen
Gegenpolen der Stadtlandschaft: Schloss und Dom.
Seine Idee war es, eine direkte Achsenverbindung zwischen Dom und Schloss zu
ziehen. Allerdings wollte er keineswegs nur eine große Achse herausbilden,
sondern an dieser gleich seine neue Stadt errichten. Aus diesem Grund verschob
er die Richtung seiner vom Schloss ausgehenden Hauptachse um einige Winkelgrade
und ließ sie dann weiter oberhalb - am Flussufer - bei Mutaviera fortlaufen.
In der Mitte der neuen Stadt lag der durch Verkürzung von zwei Quartieren
gewonnene Markt, durch den die Straße hindurchführte. Damit wurde
ihre Rolle als Hauptachse noch mehr betont.
Auf halbem Wege - zwischen Dom und Schloss - befand sich (an der Aura) die Zollpforte,
das Ende der "Herrenkante". Später wurde hier die neue Kirche
errichtet.
[Rebecca Hoßbach/ Gregor Thomsen]
Bildquelle: Eimer. Abb. 139, Seite 251. |
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Turku / Åbo Arbeitszeichnung um 1653
von Hans Hansson
1651 wurde das Projekt in die Hände von Hans Hansson gegeben, der sich
zwar weit gehend an Torstensson's Projekt hielt, aber eine verhängnisvolle
Richtungsverschiebung vornahm.
Einer Nebenstraße wurde die Rolle zugeteilt, die Torstensson der über
den Markt laufenden Magistrale zugedacht hatte.
Drei parallele Koordinaten gliedern den Rumpf der Stadtanlage Hansson's. Der
Markt behielt die typische Form bei, wurde aber aus dem Zentrum verschoben.
In dieser Gestalt hat der Kern der Stadt bis zur Feuersbrunst 1827 bestanden.
Die von Per Brahe neu angelegte Stadt wurde nun als Altstadt bezeichnet, während
die an der Straße liegenden Häuser zur Neustadt zählten. Diese
Häuser befanden sich auf dem früheren Schlossgarten und nun zwischen
dem Schloss und der Neuen Kirche.
[Rebecca Hoßbach/ Gregor Thomsen]
Bildquelle: Eimer. Abb. 140, Seite 252. |
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Turku / Åbo Stadtplan
Bildquelle: C.W. Gyldénin kaupunkikartat vuosilta 1837-1843 [C.W. Gyldéns Stadtpläne 1837-1843]. Helsinki 1990.
Foto: Heikki Rantatupa. |
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