Christiansburg

Die Festung Christiansburg bei Varel gehört in den Zusammenhang eines Wettrüstens der Großmächte Dänemark und Schweden in ihren norddeutschen Besitzungen in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts.

Schweden hatte im Herzogtum Bremen-Verden den Sitz der Regierung, Stade, zu einer modernen Festung ausgebaut und ergänzte die militärische Sicherung durch die Neuanlage der Idealstadt Carlsburg an der Wesermündung seit 1672 - dort wo 1827 Bremerhaven gegründet wurde.

Dänemark erwarb 1667 - nach dem Aussterben der Grafen von Oldenburg - die Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst und bekam damit ein militärisch wichtiges Gebiet westlich der Weser gegenüber dem schwedischen Herzogtum Bremen-Verden in die Hand. Die Hauptstadt Oldenburg wurde sogleich zur Hauptfestung ausgebaut. Als Ergänzung und als Antwort auf die Herausforderung durch die Carlsburg begann Dänemark 1675 den Bau der Christiansburg bei Varel. Schon die Namensgebung symbolisierte die monarchische Machtkonkurrenz. Zwar blieb sie in ihrer Größe weit hinter der Carlsburg zurück, aber die Christiansburg war eine Idealstadt nach radialem Muster, der neben der militärischen auch eine wirtschaftliche Bedeutung für den Überseehandel zugedacht war.

Doch nach dem Ende des dänisch-schwedischen Krieges 1675-1679 verloren beide Mächte das Interesse an ihren begonnenen neuen Festungen, beide verfielen. Die Christiansburg wurde 1696 geschleift

Kersten Krüger

Literatur: Eckhardt, Albrecht (Hrsg.): Geschichte des Landes Oldenburg. Oldenburg 1987, S. 207.